Umsetzungs-Tools

Wir haben einige der besten Goalies der Schweiz interviewt und exklusiv für dich drei ihrer wertvollsten Tipps zusammengefasst. Du denkst dir jetzt vielleicht, das ist ja schön und gut, aber wie setze ich das um. Genau deshalb haben wir diesen Blogartikel geschrieben. Wir geben dir drei einfache Umsetzungs-tools mit auf den Weg, mit denen du eben genau diese 3 Tipps in Handlungen umwandeln kannst und dein Goaliespiel auf das nächste Level hebst.
Aber Achtung: Auch Mentaltraining ist keine Hexerei, du musst diese Tools also regelmässig nutzen, um Erfolge zu sehen. Los gehts: Develop A Brick Wall Mindset und werde unschlagbar im Tor.

Tipp Nr. 1: Schreibe Mantras auf
(Begriffserklärung: Ein Mantra ist ein Wort oder ein Satz, der wiederholt rezitiert wird, um die Gedanken wieder zu kontrollieren.)
Mantras sind ein tolles Tool, um dich in schwierigen Momenten zu unterstützen. Einige davon kannst du üben und auswendig lernen. Wenn du jetzt aber im Spiel bist, es nicht gut läuft und deine Gedanken gerade nur um deine Fehler kreisen, ist es manchmal schwierig, sich an die Mantras zu erinnern. Genau dafür hilft es dir, deine wichtigsten Mantras zum Beispiel auf deine Trinkflasche zu schreiben (vielleicht hast du für dich noch andere Ideen oder Möglichkeiten wie z. B. auf die Handschuhe, auf die Maske, etc.).
Hier ein Beispiel: Nach einem Tor des Gegners hast du Zeit (machst du wahrscheinlich sowieso), einen Schluck Wasser zu nehmen. Und da siehst du dein aufgeschriebenes Mantra «Ich kenne meine Stärken» oder «Ich gebe immer mein Bestes».
Ein weiteres Beispiel: Du bist jemand, der sich schnell über seine Mitspieler aufregt, dann nutze jede Gelegenheit, um zu trinken. Und schon siehst du wieder dein Mantra «Ich bleibe ruhig» oder «Ich konzentriere mich auf mich» etc.
Überlege dir jetzt deine eigenen Stolpersteine im Spiel (kannst du auch im Training üben), kreiere dafür ein Mantra und mach dir selbstklebende Zettel.
Viel Spass beim Umsetzen!
Tipp Nr. 2: Kenne dein Warum
„Warum“.
Warum gehst du an deine Grenzen? Warum investierst du unzählige Stunden in Training und Wettkampf? Das Wissen um dein „Warum“ ist nicht nur entscheidend für die Motivation, sondern auch für den langfristigen Erfolg.
Leistungssport ist eine Reise voller Höhen und Tiefen. Verletzungen, Rückschläge und Momente der Erschöpfung sind unvermeidbar. In diesen Zeiten wird deutlich, dass reine Willenskraft oder äussere Ziele wie bester Goalie des Monats oder Anerkennung nicht ausreichen. Dein persönlicher Antrieb – das tiefere „Warum“ – gibt dir die nötige Kraft, um weiterzumachen. Es kann der Traum sein, deine eigenen Grenzen zu verschieben, andere zu inspirieren oder die Freude an der sportlichen Herausforderung.
Wenn du dein „Warum“ klar definieren kannst, bleibst du motivierter, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Das Wissen um dein “Warum” gibt deinem Training eine Bedeutung und hilft dir, in entscheidenden Momenten die nötige mentale Stärke zu mobilisieren.
Also frage dich: Warum tust du das, was du tust? Wenn du dein „Warum“ kennst, wirst du im Leistungssport nicht nur erfolgreich sein, sondern auch innerlich erfüllt.
Tipp Nr. 3: Visualisiere deinen Erfolg
Die meisten Profisportler, die du fragst, bestätigen dir, dass das Visualisieren des Erfolgs ungemein wichtig ist und einen grossen Einfluss auf deine sportliche Karriere haben kann. Visualisieren ist nichts anderes, als sich den Erfolg vor dem inneren Auge vorzustellen. Das Spannende an unserem Gehirn ist, dass es, wenn du dir die Szene richtig detailliert vorstellst, nicht unterscheiden kann, ob es nur Vorstellung oder Realität ist, was heisst, dass du eigentlich genau wie wenn du auf dem Platz bist, auch visuell Abläufe trainieren kannst und das im Sitzen oder Liegen. Du kannst dir so also einen entscheidenden Vorteil gegenüber deinen Konkurrenten verschaffen.
Hier eine Anleitung für eine kurze aber effektive Visualisierung, die du am besten am Morgen direkt nach dem Aufstehen oder am Abend vor dem Schlafengehen machst (wenn du übermotiviert bist, geht natürlich auch beides).
Zuerst musst du dir überlegen, welche Szene du trainieren willst. Ich gebe dir ein persönliches Beispiel von mir als Fussball-Torwart. Ich möchte noch mehr Flanken runterholen.
Schritt 1:
Suche dir einen Profi aus (z. B. dein Vorbild), der genau bei Flanken sehr stark ist. Ich nehme für dieses Beispiel Arsenals David Raya. Im ersten Schritt setze ich mich also visuell ins Arsenal Stadion und schaue Raya zu, wie er Flanken runterholt. Ich stelle mir wirklich nur Flanken Szenen vor, nicht wie er Pässe spielt oder sonst was.
Schritt 2:
Im zweiten Schritt setzt du dich in deinem eigenen Stadion auf die Tribüne oder stehst an den Spielfeldrand dort wo du immer spielst und schaust dir selber zu, beim Flanken runterholen. Wichtig: Nur erfolgreiche Flanken anschauen, keine Szenen, in denen du den Ball fallen lässt oder unterläufst. Du bist also eigentlich Zuschauer bei deinem eigenen Spiel und schaust dir zu. Auch hier nur Flanken visualisieren und keine anderen Szenen.
Schritt 3:
Im letzten Schritt bist du dann wieder dich selbst und stellst dir effektiv vor, wie du auf den Platz läufst und dann die Flanken selber runterholst.
Bleib so lange bei jedem Schritt, wie du es für richtig empfindest. Wenn deine Gedanken abschweifen, versuche dich kurz auf die Atmung zu konzentrieren und dann zurück zur Visualisierung zu kommen. Stelle dir alles möglichst echt vor (z. B. wie sich der Rasen anfühlt oder wie es riecht etc.). Wichtig ist auch, dass du das mehrmals übst, am besten täglich, denn ansonsten wirst du nicht den gewünschten Effekt erzielen. Denke daran: Wenn du eine neue Technik auf dem Platz übst, dauert es auch eine Weile, bis du sie beherrschst.
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